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SKANDAL.

Der Tresor ist leer. 

 

"Wie jetzt." "Moment, ich muss telefonieren."

 

Wieder ein Gold-Skandal!

 

Wie oft lassen sich Kunden und Vermittler den Betrug bei Edelmetallen noch bieten? Der Goldpreis macht ganz aktuell ziemlich Spaß. Logisch. Ist etwas knapp, besonders in einer Zeit in der sogar die oberste Fraktion die Goldreserven zu sich holt und bunkert, ist das kein Wunder.

 

("Klingeling" in Bezug auf Technologiemetalle und Seltene Erden!")

 

Doch gerade, weil das Edelmetall so beliebt ist, führt an wirksamem Kundenschutz kein Weg vorbei. Dies zeigt auch der derzeitige Medienskandal um die Swiss Gold Treuhand AG, deren Rohgoldkäufern nun ein Totalverlust droht.

 

"Bei der Anlage in Gold?" "Aber das ist doch sicher!", denkt der Käufer. Wie mit jeglicher anderen Geldanlage auch, ist es das nicht. Es kommt IMMER auf den Berater, das Haus und die Qualität, die innewohnt an und alles dafür tut, dass Anleger in ihren Entscheidungen gut aufgehoben und wirkungsvoll geschützt sind.

 

Kurze Erklärung zur aktuellen Situation der Swiss Gold Treuhand AG und weiteren Betrugsfällen der Vergangenheit:

 

GEFÄLSCHTE BELEGE

Die einst renommierte Swiss Gold Treuhand AG (SGT) hatte im Februar 2024 bei einem Schweizer Gericht die Mitteilung gemacht, Opfer von Straftaten eines Ex-Mitarbeiters geworden zu sein und gefälschte Rohgoldbelege entdeckt zu haben. Wie sich herausstellte, fehlt den Anlegern Rohgold im Wert von 84 Millionen Franken, denen ein Guthaben der SGT von nur 5,7 Millionen Franken gegenübersteht. Mit involviert ist die mit dem Unternehmen kooperierende SGB Vault AG, bei der Goldbarren mit ungültigem Prüfzeichen gefunden wurden. Ob die Kunden jemals wieder etwas von dem Gold oder ihrem investierten Vermögen sehen werden, ist unwahrscheinlich.

 

WEITERER BETRUGSFALL IN BERLIN

Schon im Vorjahr hatte es in Berlin einen Betrugsfall im Edelmetallhandel gegeben. Ein 63-Jähriger muss sich mit seiner 34-jährigen Frau vor Gericht wegen Betrugs in 287 Fällen verantworten. In seinem Online-Shop hatte der Mann Münzen und Barren angeboten und wegen fehlender Buchhaltung irgendwann den Überblick verloren. Kunden mussten sofort bezahlen und eine Versandkostenpauschale leisten, auf die Lieferung warteten sie aber oft vergeblich. Am Ende wurden 280 Betroffene, die bis zu 77.000 Euro gezahlt hatten, um ihr Geld gebracht. Der Gesamtschaden lag bei über 2 Millionen Euro.

 

VERLUST DER KOMPLETTEN ALTERSVORSORGE

Beide Goldskandale erinnern stark an den Betrugsfall aus dem Jahr 2019 bei PIM Gold. Die hessische Firma hatte Gold verkauft, das es gar nicht gab. Etwa 10.000 Kunden waren betroffen und hatten teilweise ihre komplette Altersvorsorge verloren. Der Schaden belief sich ausgehend vom damaligen Goldpreis auf 140 Millionen Euro. Ausgangsbasis hier wie dort ist eine Handelsform, die sich „Goldleihe“ nennt. Kunden überlassen ihr gekauftes Gold dem Händler erhalten dafür Zinsen, sind aber keine Eigentümer ihrer Ware, sondern Gläubiger. Doch wenn dann beim Händler etwas schiefläuft, tragen die Kunden das Risiko. Das ist brandgefährlich!

 

GOLD AUS DUBIOSEN QUELLEN

Während der Chef von PIM Gold mittlerweile in Haft sitzt, befinden sich seine Mitarbeiter weiterhin auf freien Fuß und haben sogar eine neue Firma gegründet: Bonus.Gold. Wen wundert es, dass auch diese es in die Skandalberichterstattung geschafft hat. Mit Beschluss vom 25. November 2021 hat das Amtsgericht Köln das vorläufige Insolvenzverfahren über das Vermögen der Bonus.Gold GmbH eröffnet. Wieder hatten die Anleger Gold gekauft, diesmal für 45 Millionen Euro, und es gleich darauf dem Unternehmen ausgehändigt. Und wieder war es weg. Ein Teil des Goldes stammte aus dubiosen Quellen im Clan-Milieu und befand sich zur Zeit des Insolvenzverfahrens in der Türkei. Das erschwert es, von Deutschland aus darauf zuzugreifen.

 

GEFAKTES GOLD

Auch diese Masche ist keineswegs neu. Tausende Anleger hatten bei der Berlin BWF-Stiftung 50 Millionen Euro in Gold investiert. Im Jahr 2017 kam es zum Prozess, denn das gekaufte Gold war entweder nur hauchdünn mit Gold überzogenes Füllmaterial oder schlichtweg gar nicht vorhanden. Das wenige Gold, das in den Tresoren der BWF gefunden wurde, war gerade mal 11 Millionen Euro wert.

 

"Woher ich das weiß?" Wahrscheinlich ist es meine LILA-Brille, die man in schwarz-weiß nicht erkennt oder aber mein Netzwerk aus Experten an der Hand, das Telefon und mein Job.

 

Das ist jedoch noch nicht alles: Auch diese Erläuterung, verlinkt im Wort, ist sicher interessant einfach mal zu hören.

 

"Ob gekauftes Gold in Eigenverwahrung und "im Garten verbuddelt" ebenso sicher ist, stelle ich auch in Frage!"

 

Daniela Sommerhoff