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TRANSFORMATION.

Transformation. 

 

Was heißt das eigentlich?

 

Eigentlich liegt das Wort auf der Hand. Es geht um Veränderung. Aus einer Raupe, wird ein Schmetterling, aus einem Kind, ein (Heran-) Wachsener, aus einem Korn wird Brot, aus einem Kern wird Obst, aus Energie wird Strom... und so weiter.

 

Im Grunde ganz einfach, denkt die Natur. Der Mensch jedoch macht es sich unnötig schwer. Obwohl alles da und in Kooperation und Gemeinschaft ohne Ende verfügbar, wird sich geprügelt. Geprügelt wird sich, wie damals auf einem Schulhof, heute um´s Eck nach der Schulzeit hinter der Hecke, hinter geschlossenen Türen oder auf neu eröffneten Schauplätzen, um klar und deutlich zu machen, wer der Stärkere ist.

 

Meist ist es nicht nur eine Person, sondern stehen hinter einer Person die sogenannten Anhängsel, die folgen und machen, was die Person sagt. Ein Starker stärkt sozusagen eigenen Rücken. Ganz allein könnte nämlich auch blöd ausgehen.

 

Die Schule, so finde ich, ist heute ziemlich bemüht. Die Schule hat einen ganzen Haufen von verschiedensten Charakteren, Eigensinnigen, bestenfalls noch Unbefleckten und aus verschiedensten Kulturen stammenden, ursprünglichen Fähigkeitsgeist vor sich sitzen. Ängstliche unterdrücken diese Geschöpfe. Mutige freuen sich.

 

Meist haben die Erwachsenen ein Problem, nicht die Kinder. Kinder sind mega offen, handeln aus dem Gefühl, lachen aus vollstem Herzen, was absolut ansteckend ist und blockieren innerlich, wenn etwas Nervendes um die Ecke kommt, womit sie nicht konform gehen. Sie wollen sogar lernen, nur nicht von Jedem. 

 

Viele Menschen denken meist in Gemeinschaft zu leben, doch leben sie beigebrachte Solidarität. Sie passen sich an, plappern nach, entwickeln Ängste, weil es ihnen beigebracht wird und laufen dann diesem in sich verankerten Glaubenssatz hinterher: "Ich bin solidarisch und mache das, was man mir sagt, ansonsten gehöre ich nicht dazu." Viele Menschen, die (Heran-) Wachsenden, leben in einem Netz von Geplapper und fühlen sich irgendwann nur noch in diesem Netz sicher, weil sie vergessen haben, wer sie sind und was sie können.

 

Diese Art wird gerne in Großfamilien an die Hand genommen. Nur in großer Familie fühlen sie sich groß, weil die Familie hinter ihnen steht. Ohne Familie, denken sie, sind sie nichts. Genauso ist es auch im Job in Großunternehmen. Der eingetrichterte Glaubenssatz: "Ich folge dem Ziel des Unternehmens, denn es sichert mir meine Zukunft." ist ein weiteres Beispiel, jedoch ein Irrglaube. Mit diesem Unternehmen, dieser Führung, diesem starken, erfolgreichen Haus kann mir nichts passieren, sind geglaubte, alte Weisheiten, die in einer Hochphase der Industrialisierung funktionierten. Kaum jemand denkt darüber nach, dass im Dachgeschoss Menschen, wie sie selbst, sitzen, die sich die Hände reiben und meist ihre Angestellten noch nicht einmal beim Namen, geschweige denn die einzelnen Fähigkeiten und Charakteren (er-) kennen. Es sind Nummern. Das Spiel der Schulbank wird fortgesetzt.

 

Gleiche Funktion in Politik. Die meisten Politiker haben kein Rückgrat. Sie warten auf Anweisungen und gehorchen brav. Ein Gefühl für den Menschen, Verstand rund um die Erdkugel, Intelligenz und Empathie fehlen vollkommen. Sie brauchen nur den vorgesetzten Leitfaden, wie ein Hausaufgabenheft oder den vorgegebenen Prozess in einem Unternehmen, wie zum Beispiel in Finanzdienstleistung oder anderswo. Daran wird sich orientiert und chacka, läuft man los. Freigelassen auf die Menschheit.

 

Die Natur ist da ganz anders unterwegs. Die Natur kann sich zwar anpassen, folgt jedoch in Essenz nur seinesgleichen, so wie ein Orca.

 

Orca.

 

Orcawale sind Delphine und fressen weiße Haie. Tauchen sie ab und zeigt sich nur noch die schwertähnliche Finne, könnte man denken es ist ein Hai. "Nicht richtig hingeguckt.", denkt sich der Orca, grinst und erklärt beim durchqueren des Ozeans eigenem Nachkömmling, wieso, weshalb und warum. Die Verwechselungsgefahr ist absolut gegeben und überhaupt nicht schlimm. An sich allerdings sind diese Tiere total lieb und unterstützen voll gerne. Orca´s sind hervorragende Jäger, jedoch auch überaus empfindsam. Sie nehmen Emotionen in einer Dimension wahr, wie kaum ein anderes Tier. Hochintelligent erkennen sie sich selbst im Spiegel und trotzen den Geschichten und Mythen der Anderen. Irgendwie ähnlich einem Kind. Das Kind fühlt sich sicher - neben der wahrhaft liebenden und schützenden Gestalt. Es benötigt nur sich und den Glauben an eigene Kraft und Fähigkeit und handelt danach ganz allein.

 

Kraft.

 

Die Kraft ist die Erkennung eigener Stärken und Schwächen. Der Fokus sollte jedoch immer bei der eigenen Fähigkeit bleiben, denn Schwächen können auch Stärken sein. Schwäche ist sozusagen auch nur ein Wort, erfunden von Genanntem, damit man "bei Sinnen" bleibt. So wird Gefühl, zum Beispiel, als Schwäche deklariert, obwohl es die größte Stärke ist, die ein Lebewesen haben kann. Das ist der Kern, der Motor, das Feuer. Ganz wichtig zu begreifen.

 

Geht das Feuer im Kern aus, schaltet sich die Birne nicht ein, sondern aus. Der Verstand sozusagen dockt sich an, funktioniert nicht mehr eigenständig. Ebenso wichtig zu begreifen. 

 

Damit die Birne, wenn sie eigenständig denkt, nicht platzt, ist das Gleichgewicht zwischen Herz und Kopf wichtig. Das schafft der Organismus ebenso ganz allein, denn kein Kind rennt freiwillig in einen Rosenbusch oder in Brennnessel. Einmal erlebt, wird es gelassen. Dafür benötigt es keinen erhobenen Zeigefinger in Folge. Damit erntet man nur Augenrollen.

 

Oder vergleichen wir es mit dem Fahrradfahren. Ein gesundes Kind setzt sich auf den Sattel und Tschüss. Ein ängstliches Kind fällt wie ein starrer Klotz mit samt Fahrgeschäft um. Auch Schwimmen ist ein gutes Beispiel: Ein gesundes Kind vertraut und zappelt nicht rum, sondern lässt sich vom Wasser tragen. Ein ängstliches Kind säuft in die Tiefe ab. 

 

Tiefe.

 

Besonders die Tiefe ist angsteinflößend. Desto tiefer, umso dunkler. Desto tiefer, umso größer der Druck. Desto tiefer, umso weniger Luft. Vergessen wird dabei ebenso die eigene Tragfähigkeit, denn man kann jederzeit wieder auftauchen, wie ein Orca und eigenständig Luft holen.

 

Das Problem also ist ein Jeder, vor allem die (Heran-) Wachsenden, selbst. 

 

Selbst.

 

Selbst heißt nicht ein Angestelltenverhältnis aufzugeben, wenn man den Menschen und die Einstellung im Dachstuhl, super gut findet. Wichtig ist die Synchronizität. Stimmen die Werte und das Ziel mit Eigenem überein, ist auch das Angestelltensein ein Weg. "Jeder kann etwas Anderes gut." Genauso läuft es in Kooperation, in Familie, unter Freunden und bestenfalls auch in Politik. Nur so wird Wachstum und Gemeinschaft erreicht.

 

"Diese Form gibt es noch nicht."

 

Daniela Sommerhoff

 

Stock-Fotografie-ID:623591766