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CHILL-MODUS.

CHILL-MODUS.

 

Diesen Modus empfinden wir meist am Wochenende - zumindest ist es so erwünscht. Der Chill-Modus wird sich vorgenommen, nur wird es oft nichts, weil am Wochenende die Pflichtveranstaltungen in Gesellschaft nachgeholt werden oder überhaupt nur dann stattfinden können, weil die Woche nur aus Arbeit besteht. Zudem kommt die Erwartung hinzu: "Meldest du dich nicht, bleibt auch keine Verbindung bestehen."

 

Wenn dann der Chill-Modus einsetzt, es endlich soweit ist, macht sich das Gefühl der Leere breit. Langeweile, dann die Gedanken, die sich ins Bewusstsein schleichen und in Folge Gefühle auslösen, die in der Woche, während der Arbeit, gar keine Rolle spielten, dennoch versteckt in den Knochen sitzen, wie kleine Piranhas und nur danach lauern dich innerlich aufzufressen. Wenn nichts unternommen wird, ereilt uns meist das Fieber. Der Körper schaltet auf Resignation und so versaut der eigene Körper manchmal sogar ganze Urlaube, wobei sie so gut durchdacht wurden.

 

"Hoch, und dann dieser Herbst." Dieser beginnende Herbst, der unbeständig und manchmal trüb ein Wochenende aussehen lässt. Alles wird bunt, gemütlich, schreit nach Innehalten, der Badewanne, ein gutes Buch oder zwei oder drei, nach gemeinsamer Zeit mit den Kindern, leckerem Rotwein und sogar Rückschau.

 

RÜCKSCHAU.

 

Hm, lieber nicht. Denn, dann macht der Spiegel keinen Spaß mehr. Ich meine nicht den "Schneewittchen-Spiegel", sondern den "Seelen-Spiegel" - den SINN-Spiegel, den Glaubenssatz-Spiegel, den Spiegel, der "in den Brunnen blickt" und dir Bilder zeigt, die im Unterbewusstsein schlummern. Kaum auszuhalten und manche führt die wahre Rückschau sogar ... deshalb gibt es Rückschaufehler. Rückschaufehler machen den Spiegel trüb, sprich man erkennt sich selbst nicht, sondern bleibt im eigenen Märchen gefangen, weil es sich besser anfühlt.

 

Daher gilt heute, wie damals der Blick nach vorn.

 

Immer nach vorn, wie auf einem Schlachtfeld. "Augen zu und durch!" - ohne etwas zu verändern, schon gar nicht an sich selbst.

 

Fehler eingestehen oder über Vergangenheit nachdenken oder gar darüber zu lesen, um daraus zu lernen und daraus Erkenntnisse zu erlangen - alte Wege zu verlassen, damit neue Wege gegangen werden können, ist viel zu anstrengend. Vor allem die innewohnende Angst: "Was kommt dann?" Nur ein offenes Blatt. Das gefühlte Nichts. Der Absturz. Der Kontrollverlust.

 

Kontrollverlust.

 

Spätestens dort angekommen, ist Feierabend. "Kontrolle!" "Nur mit Kontrolle funktioniert das Leben." "Das habe ich gelernt." "Nur so erhalte ich mich, nur so werde ich anerkannt, nur so steige ich die Leiter hoch." Und Schwupps ist man wieder im "Duracell-Modus". "Besser ist." Gleichzeitig aber zeigen sich Krankheiten aus Fremdbestimmung, wie eine Fremdfinanzierung.

 

KURVE.

 

Kriegen wir mal die Kurve zum Fach.

 

Aus Fremdbestimmung folgt die Fremdfinanzierung. Nur mit Fremdfinanzierung ist Geld zu verdienen, der Konsum aufrecht zu erhalten und fühlen sich Menschen in diesem Beruf sogar wohl, weil sie glauben etwas Gutes zu tun.

 

Wissen diese Guten, dass sie nichts Gutes tun, verdienen sie dennoch genug und erhalten ihre Boni oder bei guter Quote eine Beförderung, die sie im Ego stärkt, solange es funktioniert. Nach Funktion? 

 

Unternehmen nutzen diese bescheuerte Idee, weil sie Unternehmer sind und meist darauf angewiesen sind, um etwas in die Welt zu setzen. Menschen nutzen diese Krankheit, um dazuzugehören und um die Schnelllebigkeit des Fortschritts mitgehen zu können.

 

Die Untauglichsten stehen oft an der Spitze, sitzen auf ihrem Balken im Dachstuhl und schauen herab, wobei sie nichts erschaffen - rein gar nichts. Was sie können ist ausführen. Gleichzeitig erziehen sie Kinder und haben jede Menge zu erzählen. Da kann man nur wünschen, dass sie keine Kinder haben. Kinder, diese eigensinnigen Gestalten, die zu gerne alles besser wissen. Die, die schlimmstenfalls irgendwann und hoffentlich vollends genervt deine Anwesenheit meiden.

 

Kinder.

 

Kinder kommen auf die Welt und finden alles was sie umgibt einfach nur spannend, bunt und abenteuerlich. Neugierig erkunden sie und fragen dir ein Loch in den Bauch, sprich in den Darm - dem wahrhaften Gehirn eines jedes Menschen. Sie haben keine Angst, fallen stets auf die Schnauze und stehen wieder auf. Ihnen ist sogar egal, ob sie Taschengeld erhalten oder nicht. Hauptsache sie dürfen machen was sie wollen. Haben sie gemacht was sie wollen, was sie ganz allein interessiert und worin sie richtig gut sind, wünschen sie ihre Erfolge mitzuteilen, egal ob man sie versteht. Sie verstehen es - das reicht vollkommen. Schlafen wollen sie auch - besonders am Wochenende und zwar so lange, wie der Körper auf den Chill-Modus stellt. Sie nennen es: Wachstum oder "Was kann ich dafür?" "Ich habe es mir nicht ausgesucht, es ist einfach so und außerdem muss ich die Welt und die Woche - oder noch viel mehr - erst einmal verarbeiten!" Kinder haben Hunger. Sie wollen leckeres Essen, sich austoben, in Ruhe gelassen werden und ihre eigenen Fähigkeiten entdecken.

 

FÄHIGKEITEN.

 

Sie suchen keine nachrangigen Verbindlichkeiten. Sie wollen forschen - sozusagen auf blöd Englisch: "research-en". 

Sie suchen auch keinen internationalen Rentenmarkt, der in Allzeit-Blubberblase immer das gleiche Lied singt und Produktion sowie Innovationen in den Schatten stellt, sondern machen sie etwas richtig oder gar nicht.

Ihnen ist auch Stahl egal oder "Insiderwissen" über Konkurrenten, um besser dazustehen, als Andere - sie SIND einfach.

 

Am Schönsten finde ich, dass mich auch "Kinder" lesen.

 

Ich bin ein Kind des Sports, der Unterhaltung, des Lieb-seins. Ohne Sport, usw. - aus damaliger Sicht - kein Erfolg. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich mitteilte: "Mache du Sport und falle um. Ich gucke zu."

 

Bewegen sollte sich ein Jeder - das nennt man Selbstfürsorge. Es zu einem Wettbewerb zu machen und auf einen Beruf zu projizieren ist alles andere als fördernd, eher selbst-zerstörend, weil es stets nur das Ego, nie das Gefühl unterstreicht und gleichermaßen Keile zwischen Länder treibt. Auch, wenn etwas anderes erzählt wird, ist es so! Länder sind Menschen.

 

Ich kenne einen Menschen, der jegliche Sportarten zu Papier bringt und dann in Skulpturen umwandelt. Für deinen Schreibtisch - für dein Regal. Er fertigt sogar Medaillen. Wundervolle Kunststücke - je nach Geschmack sogar zu erwerben. Es sind Kunststücke, die einen Einzelnen ausmachen, nicht den Wettbewerb.

 

STURZ.

 

Ein Sturz ist relativ. Man entscheidet sich ganz einfach was gerade JETZT Sinn ergibt. Kraft tanken oder verausgaben.

 

SEIN.

 

"Wo wollen wir sein?" "Gedanklich in anderen Ländern, oder in dem wir leben?"

"Wo bist du investiert?" "In anderen Ländern, oder in dem wir leben?"

 

Daniela Sommerhoff

 

Foto von Jarritos Mexican Soda auf Unsplash