Auch wenn, in unsicheren Zeiten das Metall Gold als zuverlässig und sicher in der Geldanlage bevorzugt wird, ist es keine Investition, die für nachhaltige Veränderung sorgt.
Veränderung benötigt jedoch die Welt.
Bleiben wir so engstirnig und konzentrieren uns - wie immer schon - nur auf die bekannten Asset-Klassen und die Masse Berater, sprich konventionellen Anlagemöglichkeiten und scheuen uns vor Neuem, dürfen wir uns am Ende nicht wundern, wenn in Konsequenz ungemütliche Zeiten anbrechen.
Auf Entscheidungen und Ansagen aus den USA reagiert nun auch China mit neuen Exportkontrollen. Im globalen Handelskonflikt werden die Muskeln gespielt, wie lange nicht mehr.
Ganz aktuell ist es das Technologiemetall Indium.
Ohne eigene Produktion sind die USA von diesem kritischen Rohstoff hochgradig abhängig. Sollte aus den Kontrollen ein Exportstopp werden, hätte das sowohl technologische, als auch strategische Folgen. Zuerst für die USA.
Indium ist ein Dual-Use-Rohstoff mit Anwendungen in ziviler und militärischer Technologie. Es wird in Touchscreens, Flachbildschirmen und Solarmodulen, aber auch in militärischen Sensoren und Raketensteuerungen verwendet. Die USA sind stark auf Indiumimporte angewiesen, da sie keine nennenswerte eigene Produktion und vermutlich auch keine Reserven wie zum Beispiel bei Germanium besitzen. 2023 beanspruchten die USA etwa 300 Tonnen des weltweiten Produktionsvolumens von 990 Tonnen, während China 60 % der globalen Produktion kontrolliert.
Diese Dominanz macht Indium zu einem geopolitischen Hebel, den China jetzt strategisch nutzt.
Die Exportkontrollen werden die USA hart treffen. Anders als bei Germanium oder Gallium gibt es bei Indium kaum Alternativen oder strategische Reserven. Besonders betroffen sind Unternehmen wie Lockheed Martin, die auf Indium für Kommunikationssysteme und Raketentechnologie angewiesen sind.
"Damit wird auch eine Marslandung unmöglich!" Wobei ich diese manchmal für ganz sinnvoll empfinde.
Dieser Umstand führt zu steigenden Preisen. Allein der Einkaufspreis für Indium ist über Nacht um 20 % gestiegen.
Es macht demnach Sinn den Fokus von Edelmetallen auf Technologiemetalle, aber auch Seltene Erden umzulenken.
Der Wettstreit ist noch lange nicht vorbei. Unabhängig vom Wettstreit, der zu exorbitanten Preissteigerungen führt und in den kommenden Jahren eine gute Alternative als ein Baustein in der Geldanlage betrachtet werden kann, benötigen wir diese Rohstoffe im eigenen Land.
Füllen wir diese Lücken nicht in Eigenverantwortung, kann ich heute schon versprechen, dass sich der geliebte und gelebte Kapitalismus bald ausgeträumt hat.
"Nur was ankommt, ist kommuniziert."
Daniela Sommerhoff